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Europäische Pflegestrategie: Die Mitgliedstaaten müssen jetzt handeln!
Der Verband der europäischen Sozialarbeitgeber (Federation of European Social Employers) und der Europäische Gewerkschaftsverband für den öffentlichen Dienst (EGÖD) veröffentlichen eine neue gemeinsame Erklärung, in der sie die EU-Mitgliedstaaten auffordern, jetzt Maßnahmen zur Umsetzung der europäischen Pflegestrategie zu ergreifen.
Die Europäische Kommission hat ihre europäische Betreuungsstrategie im September 2022 veröffentlicht. Die begleitenden Empfehlungen des Rates zur frühkindlichen Bildung und Betreuung (Early childhood education and care, ECEC) und zur Langzeitpflege (Long-term care, LTC) sind nun von den 27 Mitgliedstaaten angenommen worden.
Der wachsende Bedarf an hochwertigen, erschwinglichen und zugänglichen Sozialdienstleistungen und die damit verbundenen Herausforderungen bedeuten, dass dringend gehandelt werden muss.
Social Employers und EGÖD unterstützen die in der EU-Pflegestrategie enthaltenen Grundsätze und fordern die EU-Mitgliedstaaten dazu auf:
- angemessene und nachhaltige Finanzierung bereitzustellen,
- Koordinierungsmechanismen einzurichten,
- den allgemeinen Zugang zu erschwinglichen Sozialdienstleistungen zu gewährleisten,
- dem Personalmangel entgegenzuwirken, indem durch sozialen Dialog und Tarifverhandlungen hochwertige Arbeitsplätze und gute Arbeitsbedingungen für professionelle Pflegekräfte sichergestellt werden,
- mit den SozialpartnerInnen zusammenzuarbeiten, um die Attraktivität des Sektors zu verbessern,
- die SozialpartnerInnen in die Gestaltung und Umsetzung digitaler Lösungen einzubinden.
Sozialer Dialog und Tarifverhandlungen sind der Schlüssel zur Gewährleistung angemessener Löhne, guter Arbeitsbedingungen und zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Die Einrichtung eines Ausschusses für den sektoralen sozialen Dialog für Sozialdienstleistungen auf EU-Ebene durch die Europäische Kommission, wie vom europäischen Gewerkschaftsverband für den öffentlichen Dienst (EGÖD) und den Social Employers gefordert, wird dazu beitragen.
Die gemeinsame Erklärung wurde im Rahmen des FORESEE-Projekts (kofinanziert von der DG Employment, Social Affairs & Inclusion) verfasst und auf der Abschlusskonferenz vorgestellt.
Die gemeinsame Erklärung in deutscher Sprache finden Sie hier.
15. Februar 2023